Menschenrechte für Priesterkinder

 


Es gibt allein in Deutschland, Österreich und der Schweiz mehr als 6.000 Menschen, deren Vater zum Zeitpunkt ihrer Geburt katholischer Priester oder Ordensmann war oder es noch immer ist.

Ihnen wurden und werden fundamentale Menschen- und Bürgerrechte vorenthalten.  Die Gesetze sind eindeutig: Jeder und jede hat die gleichen Rechte, unabhängig vom Status der Eltern. Das gilt für Unterhalt und Erbe, aber auch für den Kontakt mit dem eigenen Vater.

 Durch die Vorgehensweisen der katholischen Kirche, die vom Staat  noch immer nicht  ausreichend untersucht, sanktioniert und dadurch verhindert werden, ist eine Gruppe entstanden, die es in der modernen Gesellschaft eigentlich nicht geben kann: Bürger auf die wegen ihrer Geburt die geltenden Gesetze nicht angewandt werden können.

Diese Website soll ein Beitrag zur Veränderung dieses unhaltbaren Zustands sein.

 

Ermahnung des UN-Ausschusses zum Schutz des Kindes an den Vatikan

 Die Ermahnung des ständigen Ausschusses der UN-Kinderrrechtskonvention an den Vatikan im Abschlussreport seiner Tagung im Februar 2014 "die Anzahl der Kinder von katholischen Priestern festzustellen, herauszufinden wer sie sind, und alle erforderlichen Maßnahmen zu treffen um sicherzustellen, dass das Recht dieser Kinder ihren Vater zu kennen und von diesem elterliche Zuwendung zu erhalten, respektiert wird", ist ein sehr wichtiger Schritt hin zu vollen Menschenrechten für Priesterkinder, und angesichts des praktisch 1.000 Jahre alten Tabus rund um das Thema geradezu revolutionär.

Sehr wichtig ist auch die Aussage des Ausschusses zu seiner "Besorgnis darüber, dass die Mütter von Priesterkindern nur dann die Zusage zu regulären Unterhaltszahlungen bis zur finanziellen Unabhängigkeit des Kindes erhalten, wenn sie eine Schweigevereinbarung unterzeichen, die sie verplichtet weder den Vater des Kindes noch die Vereinbarung selbst öffentlich zu nennen"

Hierauf folgt im nächsten Absatz "die Empfehlung des Ausschusses an den Heiligen Stuhl,  von nun an zu gewährleisten, dass Müttern nicht weiterhin Schweigevereinbarungen als Bedingung für finanzielle Unterstützung ihrer Kinder aufgezwungen werden ".

Der letzte Satz ist eine ganz konkreter Arbeitsauftrag an den Vatikan, die Praxis der Schweigevereinbarungen- die ein ganz klarer Gesetzesbruch sind- zu beenden, und normale, offene Unterhaltszahlungen, wie auch spätere Ausbildungsunterstützung, nicht weiter zu verhindern. 

Zusätzlich zu unserer ersten Unterschriftenliste ist über die Plattform "avaaz" noch eine weitere Petition online, die den Vatikan auffordert, die Ermahnung des UN-Ausschusses umzusetzen. Die relevanten Artikel der UN-Erklärung im englischen Original finden sie hier, und hier das gesamte Dokument.

 

Bis 2017 hatte die UNO der katholischen Kirche  zugestanden ihre dringende Aufforderung umzusetzen. Bis jetzt hat die katholische Kirche dies nicht getan, die ihr gesetzte Deadline 1.September 2017 hat sie ohne Antwort verstreichen lassen.

 Man kann es drehen und wenden wie man will, kann verschleiern und verzerren. Seit Tausend Jahren sind Priesterkinder eine Gruppe, die nach dem Willen der Kirche prinzipiell rechtlos ist: "Priesterkinder gibt es nicht". Sie sollen ihren Vater weder kennen noch nennen, weder Unterhalt noch Erbe von ihm bekommen. Und was der UNO-Ausschuss nicht nennt: sie und ihre Mütter sind oft schweren, auch obszönen Beleidigungen ausgesetzt, die sie quälen und schwächen sollen.

 Weiß Kirche alles besser? Soll das, was wie ein Deal mit dem Teufel aussieht (das Opfer Jesu, das in der heiligen Handlung durch den Priester heraufgerufen wird, wird zur Ursache des Opfers von Kindern gemacht: Schau her, wir geben unsere Kinder preis!), das was Tausend Jahre geklappt hat, nicht fortbestehen? Es steckt tief, nicht nur bei den Offiziellen der Kirche.

 Es bedürfte einer Schulderkenntnis, es bedürfte eines Schuldbekenntnisses des Papstes für die ganze Kirche. Es bedarf eines vielleicht schmerzlichen und teuren Bemühens gut zu machen, was noch gutgemacht werden kann, in diesem Heilgen Jahr der Barmherzigkeit das der Papst ausgerufen hat. Wahre Barmherzigkeit setzt Recht und Gerechtigkeit voraus.

 Über das Zustandekommen der UN-Ermahnung an den Vatikan lesen Sie auch im ergänzenden Blog  https://2014fuerpriesterkinder.wordpress.com

Zu Folgen der Entrechtung von Priesterfamilien lesen Sie den separaten Blog https://hagarinderwueste2014.wordpress.com/